Menschen mit Diabetes können an einer Nervenschädigung (Polyneuropatie) und/oder an einer Durchblutungsstörung (PAVK) erkranken.
Durch bestmögliche Einstellung des Blutzuckerspiegels, regelmäßige Bewegung und ein ausgewogenes Eßverhalten können diese weitreichenden Folgeerkrankungen weitgehend verzögert werden. So lange keine dieser Erkrankungen vorliegen, hat der Diabetiker kein größeres Risiko Fußprobleme zu bekommen, wie ein stoffwechselgesunder Mensch.
Ein allzu sorgloser Umgang mit Genußmitteln (auch Nikotin und Alkohol), mangelnde Pflege und schlecht eingestellte Werte können diese Folgekomplikationen allerdings schnell hervorrufen bzw. verstärken.

Das Nervensystem unterteilt sich in das autonome, das motorische und das sensible Nervensystem.

Autonom:
Herzfrequenz,
gestörte Schweißbildung, dadurch trockene, schuppige Haut.
Oft dünn und pergamentartig, aber auch übermäßige Hornhaut, welche leicht einreißt.
gestörte Darmtätigkeit

Motorisch:
Muskelschwäche, kann bis zur Muskellähmung führen
(Oberschenkel, Becken, Füße)

Sensibel:
Ameisenlaufen, Hitze- und Kältegefühl, Brennen und Schmerzen an der Fußsohle
Verschlimmert sich in der Ruhephase, bessert sich beim Gehen.
Taubheitsgefühl
Fehlendes Kalt-/Warmempfinden
Mangelnde Tiefensensibilität

Oft machen sich mehrere Beschwerden gleichzeitig bemerkbar, d.h. daß der Patient trotz seines Gefühlverlustes an den Füßen unter Schmerzen leidet. Dies kommt des öfteren beim Einschlafen vor.

Durchblutungsstörungen
(periphere, arterielle Verschlußkrankheit)

Im Gegensatz zur Nervenschädigung schmerzen die Beine beim Gehen.
Da die Muskulatur nicht rechtzeitig mit genügend Blut versorgt werden kann, verschlimmern sich die Schmerzen mit längerem Gehen oder schnellem Laufen. Das geht oft soweit, daß der Patient stehenbleiben muß, damit sich der Blutfluß wieder verlangsamt. Man spricht daher auch von einer "Schaufensterkrankheit".
Kleine Verletzungen können oft nicht mehr abheilen und entwickeln sich zu einem Gangrän oder werden nekrotisch.

Schlimm wird es, wenn beide Erkrankungen gleichzeitig auftreten. Durch die Polyneuropatie werden Schmerzen nicht mehr wahrgenommen und eine PAVK kann somit leicht "übersehen" werden.

Deshalb ist es für jeden Diabetiker wichtig, regelmäßig seine Füße untersuchen zu lassen. So können Veränderungen oder Verletzungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden.